Interaktive Nebelskulptur am Ufer der Nowa Motlawa, Stare Dolni in Gdansk/PL. Konzipiert 2012 im Rahmen des Wettbewerbs Outdoor Gallery of the City of Gdańsk für das Łaźnia Centre for Contemporary Art. Zur Realisierung empfohlen, noch nicht fertiggestellt.
Eine dichte, rosa Nebelwolke mit einem Umfang von etwa 500 x 300 x 200 cm wird auf einer Terrasse am Ufer der Nowa Motlawa neben der Torunska Brücke interaktiv ausgelöst. Passanten, die die Brücke in östlicher Richtung überqueren und damit den Stadtteil Dolne Miasto betreten, lösen über Bewegungsmelder die Bildung einer solchen Wolke auf einer der alten Steinterrassen aus. Jedoch löst nicht jeder Passant gleichermaßen eine Wolke aus: ein Algorithmus bricht den Automatismus und lässt die Auslösung launisch erscheinen. Nach etwa einer Minute löst sich der Nebel wieder auf und verfliegt. Ein in den Belag eingelassenes System aus Nebeldüsen produziert den sehr feinen Wassernebel, der zusätzlich von roten, in den Boden eingelassenen Scheinwerfern illuminiert wird. Den Stadtteil Dolne Miasto bildet eine Halbinsel, die von Wasserläufen, Bastionen aus dem 17. Jahrhundert, dem Fluss Nowa Motlawa und durch eine Schnellstraße im Norden begrenzt wird. Eine Unterführung unter der Schnellstraße und die zweispurige Torunska-Brücke bilden die Hauptzugänge zu dem Stadtteil. Es sind keine breiten Straßen, sondern eher an Schleichwege erinnernde Zugänge, die nach Dolne Miasto führen. Goldberg vergleicht diese Zugänge mit Hintertüren. Diese werden in der Regel nur von Eingeweihten, von Bediensteten oder Freunden der Familie genutzt. Als solche haben sie einen privaten Charakter. Diesen privaten Charakter aufgreifend, heißt Thorsten Goldberg dieBesucher mit einer persönlichen Geste willkommen: Eine Nebelwolke, die in ihrer rosa Künstlichkeit an Zuckerwatte erinnert, steigt am Flussufer auf. Das unerwartete Auslösen dieses auch aus der Ferne sichtbaren Signals ruft Irritation hervor und markiert zugleich den unscheinbaren Ort.