Installiert 2005 im Rahmen des Ausstellungsprojekts „Zum Wasser – ins Licht“, Kunst im Stadtraum Wismar.
Ein rot leuchtender Neonschriftzug, „Milch & Honig“ mit spiegelverkehrten, senkrecht untereinander an einer Rahmenkonstruktion montierten Buchstaben, ist an der Backsteinfassade des 1935 erbauten Ohlerich-Speichers im alten Stadthafen von Wismar installiert. Die Neonschrift strahlt ihr Licht auf den Kai und das Hafenbecken aus. Trotz der Seitenverkehrung bleibt die rote LichtBotschaft lesbar: „Milch & Honig“. Die Worte beziehen sich auf das Versprechen Gottes im Alten Testament, den Israeliten ein Land zu geben, in dem Milch und Honig fließen, auf das utopische Schlaraffenland von Hans Sachs (1530) sowie auf die berühmte Landkarte „Accurata Utopia Tabula“ von Johann Baptist Homann (ca. 1700). Sie spannen den Bogen zum ökonomischen Standort Wismar, der alten Hansestadt mit ihrer wechselvollen Geschichte. Der Neonschriftzug „Milch & Honig“ steht als Metapher für Zufriedenheit und Glück und verspricht Wohlstand, umso mehr an einem Gebäude, das als eines der vier großen Speicher im Hafen Wismars den ehemaligen Reichtum der ehrwürdigen Hansestadt repräsentiert. Zudem verknüpft dies „Milch & Honig“ mit der Aussicht auf eine bessere, vielleicht utopische Zukunft. Doch die typografische Buchstabenverkehrung stellt dieses Versprechen zugleich infrage.