LED-Licht-Objekt aus gebogenen Acrylstäben, ca. 300 x 220 x 160 cm auf der Spitze einer über den Fluss kragenden ca. 5,5 m langen Stahltraverse. Konzipiert 2008 für den Skulpturenpfad „Lichtpromenade“, realisiert 2009 in Lippstadt. Nach Brand und völliger Zerstörung 2012 wurde der Cumulus neu gebaut und 2016 wieder installiert.
In dichtem Abstand übereinander liegende Konturen aus transparenten Acrylstäben bilden die Form einer stilisierten Cumulus Wolke. Diese sitzt am äußersten Ende einer an der Spundwand befestigten auskragenden Traverse über dem Fluss Lippe gegenüber dem Stadttheater in Lippstadt. Tagsüber ein transparentes, diffuses Gebilde, spiegelt sich nachts das türkis-blaue Licht in der Wasseroberfläche.
Die leuchtenden Umrisslinien sind direkte plastische Umsetzungen gezeichneter Schraffuren, wie sie von Wolkenzeichnungen auf mittelalterlichen Karten bekannt sind: Zeichnung, Objekt und Lichtinstallation werden miteinander verbunden, sodass die transformierte Zeichnung einer Wolke als reales und illuminiertes Objekt den Raum akzentuiert. Seine bildhafte Künstlichkeit übt eine hohe poetische Anziehungskraft auf den Betrachter aus. Als alltägliche Naturerscheinung ist uns die Wolke vertraut und dient als Prognose oder als Gleichnis für menschliche Befindlichkeiten: so ziehen „dunkle Wolken am Himmel auf“ oder man „schwebt auf Wolken“. Als Zeichen steht die Wolke für Jenseits, Fernweh, Grenzenlosigkeit, gedankliche Freiheit. Es ist eine universelle Sehnsuchtsmetapher.